09.12.2016, 15:59 Uhr
Herausragend ist das Vorkommen der Heidenelke (Dianthus deltoides). Vorkommen in dieser Größenordnung befinden sich im Naturraum Bergische Heideterrasse ansonsten nur noch im NSG Wahner Heide. Weitere Pflanzenarten der Roten Liste NRWs sind das Triftenknäuel (Scleranthus polycarpus) und der VogelFuß (Ornithopus perpusillus). Herausragend ist weiterhin die Diversität von Flechtenarten, hier v.a. Rentierflechtenarten.
Die Standorte sind von herausragender landeskundlicher Bedeutung, da Äcker auf Sand heute äußerst selten sind. Als Grenzertragsstandorte sind sie im 20. Jahrhundert - wie am Standort auch - durch bauliche Nutzungen und Aufforstungen weitgehend verdrängt worden.Die Fläche hat weiterhin als Trittsteinbiotop im Biotopverbund des Naturraums Bergische Heideterrasse gemäß § 21 BNatschG, insbesondere zwischen den Naturschutzgebieten bzw. Natura 2000-Gebieten Dellbrücker Heide, Thielenbruch und Wahner Heide eine herausragende Bedeutung.
Seit 2009 wandern alljährlich Viehherden (im Management des BUND) zwischen den beiden Naturschutzgebieten und werden über Nacht auf den Sandäckern gepfercht. Auf diese Weise soll die Wiedervernetzung der Schutzgebiete, in diesem Zuge eine natürliche Wiederausbreitung und genetischer Austausch typischer und heute gefährdeter Arten und damit auch eine Wiedereinwanderung von weiteren Charakterarten ermöglicht werden.
Aktuell befindet sich ein Acker in extensiver landwirtschaftlicher Nutzung, ein zweiter Acker war u.a. aufgrund von Düngung bereits in einem mangelhaften Zustand und durch Dominanzbestände von nordamerikanischer Goldrute (Solidago canadensis) geprägt. Derzeit ist er in intensiver, schrebergartenähnlicher Nutzung mit entsprechend schädlicher Überdüngung der Fläche.
Bei naturschutzgerichteter Bewirtschaftung ist wieder mit weiteren gefährdeten Arten der Sandäcker, annueller und ausdauernder Sandtrockenrasen zu rechnen.
Das Bündnis Heideterrasse bemüht sich um einen dauerhaften Schutz der Fläche vor Bebauung und Aufforstung sowie um eine naturschutzkonforme Bewirtschaftung der Flächen, gemeinsam mit einem örtlichen Landwirt.